#Digitalisierung #Medizin
14.05.2019

Krankschreibung ohne Arztbesuch?


Krankmeldungen via WhatsApp sind aktuell ein scharf diskutiertes Thema. Das Geschäftsmodell von AU-Schein wird u.a. in Hamburg und Schleswig-Holstein kritisch betrachtet.

Die Hamburger Firma AU-Schein bietet seit circa zwei Monaten Krankmeldungen an, welche via WhatsApp für 9 Euro versendet werden. Das Geschäftsmodell wird von den Ärztekammern in Hamburg und Schleswig-Holstein kritisch betrachtet. Sie raten davon ab, den WhatsApp-Service zu nutzen. Zu den Gründen der Ablehnung durch die Ärztekammern gehören die ungeklärte rechtliche Lage sowie datenschutzrechtliche Bedenken. Nicola Timpe von der Ärztekammer Hamburg sagte, dass es sein könne, dass Arbeitgeber eine solche Art der Krankschreibung

nicht anerkennen.

Der Gründer Can Ansay von AU-Schein kommentierte hierzu, dass die benötigten Daten wie Erkältungssymptome, persönliche Daten und Foto der Versicherungskarte durch WhatsApp verschlüsselt übertragen werden. Die Formulare, welche online ausgefüllt werden müssen, entsprechen laut dem Firmengründer der Datenschutz-Grundverordnung.

Im vergangenen Jahr lockerte sich die gesetzliche Lage des Fernbehandlungsverbots, sodass Angebote wie das von AU-Schein nun möglich werden. Selbst wenn die Krankschreibungen durch eine private Ärztin ohne Kassenzulassung ausgestellt werden, müssen sie von der Krankenkasse anerkannt werden. Erkältungen sind für dieses Modell der Krankschreibung geeignet, da sie vom Arzt auch ohne seine zwingende Anwesenheit diagnostiziert werden können und in der Regel nicht gefährlich sind. Das Thema wird aktuell scharf diskutiert und bislang nur in geringem Maß angenommen.

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